Der Balancer Blog


Schweren Knieverletzungen den Kampf ansagen

Von Marvin Kilian am 17. März 2017

Verletzungen im Kniebereich gehören zu den häufigsten und zu den folgenreichsten im Profisport. Vor allem bei Knieverletzungen wie dem Kreuzbandriss kommen Folgeverletzungen, die aufgrund der bereits verheilten Verletzung auftreten, sehr häufig vor. In den meisten Sportarten treten Kreuzbandrisse oftmals in Verbindung mit

weiteren schwerwiegenden Verletzungen wie Meniskusschäden oder Verletzungen der Außenbänder auf. Diese Verletzungen müssen in der Regel operativ versorgt werden und bedeuten für die Sportler eine lange Pause, nach der sie sich mühsam wieder an die alte Form heranarbeiten müssen.

 

Die Verletzungshäufigkeit

Gerade bei den schnellen Sportarten, verbunden mit Landungen nach einem Sprung, beim Abbremsen oder beim plötzlichen Richtungswechsel, wie beim Fußball, Basketball, Volleyball, Handball und Ski Alpin, beschreibt die Statistik Knieverletzungen am Kreuzband (ACL) als auffallend hoch. Etwa 100.000 Sportler verletzen sich pro Jahr. Schaut man sich die Statistik genauer an fällt auf, dass Fußball und Ski Alpin die Spitze unter den Verletzungsanteilen einnehmen, bezogen auf die Gesamtanzahl von Kreuzbandverletzungen. Die restlichen Sportarten zusammengenommen kommen ungefähr auf den gleichen Anteil.

 

Ursachenforschung ist schwer möglich

Bei Tätigkeiten des täglichen Lebens entstehen im Kniegelenk Kräfte des ein- bis zweifachen Körpergewichtes – im Sport dagegen werden Kräfte des bis zu fünffachen Körpergewichtes erreicht. Interessant bei der Frage nach möglichen Verletzungsursachen ist, dass Frauen und Männer unterschiedlich häufig einen Kreuzbandriss erleiden und dass auch Verletzungen ohne Gegnereinwirkung auftreten können. Wissenschaftliche Analysen zeigen dabei, dass die Ruptur des Kreuzbandes oftmals mit koordinativen Problemen in der Ansteuerung der Muskulatur einhergeht, d.h. die Muskulatur wird bei abrupten Richtungswechseln oder Landungen nicht schnell genug und richtig angesteuert – es kommt zur Verletzung. Typischerweise sind auch Richtungswechsel in Verbindung mit Drehbewegungen des Unterschenkels nach außen mögliche Verletzungsursachen.

 

Aktivierungsprobleme und Kraftdefizit als Ursachen?

Da ein Großteil der Verletzungen ohne Gegnereinwirkung geschieht, stellt sich nun die Frage, inwiefern muskuläre Defizite auch eine Ursache für Kreuzbandverletzungen sein könnten. Auch hier zeigte die Wissenschaft, dass insbesondere ein Kraftdefizit zwischen der vorderen und der hinteren Oberschenkelmuskulatur als mögliche Auslöser in Frage kommen. Die Kreuzbänder erlauben das nach vorne bzw. nach hinten gleiten der Gelenkpartner von Ober- und Unterschenkel nur in einem bestimmten Rahmen und sichern so das Kniegelenk. In dieser Funktion ist ein Kraftdefizit in Verbindung mit plötzlichen Richtungswechseln und damit verbunden Schwierigkeiten in der Aktivierung der Muskulatur als Ursache für Verletzungsgeschehen zu beobachtet. Es wird klar, dass hierbei komplexe Zusammenhänge der Streck- und Beugemuskulatur am Oberschenkel sowie an den Ab- und Adduktoren existieren.

 

Kreuzbandriss! Was nun?

Ein kombiniertes Kraft- und Koordinationsprogramm in Verbindung mit sensomotorischem Training ist ein gutes Mittel, um einen Athleten oder eine Athletin nach einem Kreuzbandriss wieder an das Zielspiel heran zu führen. Letztlich ist es einfach, das Risiko eines Kreuzbandrisses zu mindern, aber man muss systematisch vorgehen. Wir müssen dabei an allen wichtigen Einflussfaktoren arbeiten. Das ist keine Speisekarte, aus der man sich seine Mahlzeit zusammenstellt, sondern eher ein Rezept, an das man sich halten muss. Haben Sie schon einmal versucht, einen Kuchen ohne die wichtigste Zutat zu backen? Normalerweise ergibt das eine kulinarische Katastrophe. Eine der wichtigsten Zutaten auf dem Weg zurück auf das Spielfeld ist die neuromuskuläre Leistung und das damit verbundene sensomotorische Training. Auch in Bezug auf die Verletzungsprävention müssen klassische Übungen durch sensomotorische Elemente unterstützt werden. Hier erzeugt der Balancer immer wieder Variationen die dabei helfen ständig neue koordinative Reize zu setzen.

Adäquate Prävention ist dabei jedoch fast ausschließlich unter idealen Bedingungen möglich, die fast nur der professionelle Sport bietet. Im Amateur- und Freizeitsport sind insbesondere aufgrund zeitlicher und motivationaler Probleme feste Präventionsprogramme kaum durchsetzbar. Zusätzliches Kraft- und Koordinationstraining scheitert oft an der zur Verfügung stehenden Zeit, dem Willen der Sportler und auch den fehlenden fachlichen Grundlagen von Trainern und Betreuern. Durch den Einsatz des Balancers ist es nun möglich trotz geringer Anzahl an Trainingseinheiten sowie spielerischen und taktischen Schwerpunkten eine Mindestanzahl an Trainingseinheiten mit präventiver Wirkung zu erreichen. Durch ein einfaches Integrieren in das Aufwärmen oder das Teamtraining gelingt es auch Trainern ohne medizinischen und athletischen Fachkenntnissen verletzungspräventive und rehabilitative Programme durchzuführen. Damit gelingt es uns selbst wenige und kurze Trainingseinheiten erfolgversprechend zu gestalten und verletzungsresistenter zu werden.


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